Wie wähle ich? Amazon Seller Central vs. Amazon Vendor Central

Eine der ersten Fragen, die neue Mandanten häufig stellen, ist, ob man direkt an Amazon (Amazon Vendor Central, AVC) verkaufen soll, wenn man die Wahl hat, oder ob man seine Produkte lieber über Amazon Seller Central (ASC) listen und dann als Drittanbieter (3P) verkaufen soll.

Seller Central oder Vendor Central?

Es gibt Dinge, die bei dieser Entscheidung beachtet werden müssen, aber fast immer ist die Antwort für aufstrebende und wachsende Marken, über Amazon Seller Central mit Versand durch Amazon (Fulfillment by Amazon, FBA) zu verkaufen.

Ein FBA-Händlerkonto erlaubt es Ihnen jedenfalls, für Ihre Marke die beste Kontrolle und Steuerung über den gelisteten Inhalt und die Einzelteilpreiskalkulationen.

Wenn Amazon Ihre Produkte ankauft und direkt auf der eigenen Website verkauft, verkauft Amazon dann zumeist unter Ihrem UVP, was es oft schwierig für Ihre weiteren Onlinekanäle und lokalen Geschäfte gestaltet, preislich noch konkurrenzfähig zu bleiben.

Die einzige große Ausnahme ist, wenn Ihre Artikel besonders schwer oder ungewöhnlich hohe Abwicklungskosten aufweisen würden.

In solchen Fällen, wenn Sie als Verkäufer Ihre Artikel unfrei versenden (freight collect), ist es sinnvoll direkt an Amazon zu verkaufen.

Weitere Gründe, als 3P via Amazon Seller Central und FBA zu verkaufen:

  • Kontrolle über Produktlistung und Preiskalkulation
  • Amazon Kunden wird nach wie vor Amazon Prime angeboten
  • Amazon erledigt den kompletten Kundendienst, Rücksendungen etc.
  • müheloses Ändern von Artikelinformationen
  • höhere Margen und folglich keine zusätzlichen Rabatte oder Gebühren wie z. B. Marketing-CoOp-Vereinbarungen, Abzüge (z. B. damage allowance) etc.
  • Zahlungen erfolgen alle 2 Wochen anstatt der bis zu 90-Tage-Netto Vereinbarungen, wie bei den meisten AVC-Konten
  • gesponsorte Produktwerbung und andere Marketing-Programme, die nur ASC Konten verfügbar sind
  • viel schnellere Reaktionszeit vom ASC Kontaktieren-Sie-uns als vom AVC Kontaktieren-Sie-uns wenn Fragen oder Probleme auftauchen

Es gibt aber auch eine Menge an Marketing-Werkzeugen, die nur AVC Konten angeboten werden, wie zum Beispiel:

  • Amazon VINE,
  • Spar-Abo (Subscribe & Save),
  • weitere Marketing Services und
  • erweiterte Berichtsfunktionen mit AVC Analytik.

Wenn Ihre Marke wächst und sich stärker etabliert, können Sie die Vorteile eines AVC Kontos mit diesen erweiterten Marketing-Angeboten nutzen.

Zum Schluss

Amazon Vendor Central vs. Amazon Seller Central: Wie wähle ich?

Deshalb gibt es auch einen großen Feed im Amazon Seller Central Forum (US), wo viele verschiedene Meinungen und Gründe diskutiert werden, warum Amazon Seller Central oder Amazon Vendor Central gewählt wurde.

Lesen Sie z. B. hier im Seller Central Forum nach.

Wie lautet Ihr Hinweis zu der Frage: Seller Central oder Vendor Central?

Seit 2014 trägt das Centrum für Digitales Handeln (CfDH) mit seinem Gründer Alexander Dominguez dazu bei, das Geschäft von Unternehmen im digitalen Umfeld einfacher zu gestalten.

Kommentare (2)

  1. Danny sagt:

    1. Als Vendor hat man immer noch Kontrolle über die Produktseite (oder wie Sie es hier nennen Listung). 2. Warum hat man keine Kontrolle über die Kalkulation? Der Vendor bestimmt den Preis den Amazon bezahlen muss, nur Amazon legt den Preis fest den der Endkunde bezahlen muss. Dabei fungiert Amazon nicht als Preisführer, sondern als Preisfolger und passt sich der Konkurrenz an. 3. Amazon übernimmt natürlich weiter den kompletten Kundendienst. Wie sollte es auch anders sein wenn man als Vendor keinen Kontakt mehr zum Endkonsumenten hat? 4. Durch das Self-Service Tool ist müheloses ändern von Informationen möglich. 5. Warum sollten Margen geringer sein, wenn richtig kalkuliert wird? Als Vendor müssen keine Gebühren für Versand, Handling, Lagerung bezahlt werden. Wer da nicht richtig kalkuliert ist selbst Schuld. 6. Die erste Zahlung erfolgt nach 90 Tagen, dass ist richtig, aber wenn Amazon alle 2 Wochen Waren bestellt erfolgt die nächste Zahlung nach weiteren 2 Wochen usw. 7. Was sind andere Marketing-Programme neben gesponsorten Produkten und dem Rabattwerkzeug? 8. Schnellere Reaktion vom ASC ist wahr. Da stimme ich Ihnen zu.

    1. Alexander sagt:

      Danke für die Ergänzungen.

      Der Artikel beschreibt verkürzt und in allgemeinen Zügen ein aktuelles Ökosystem und die von Ihnen angeführten Punkte mögen in Ihrem speziellen Fall zutreffen, sind aber keinesfalls als allgemeingültig anzusehen. Zudem ist die weitere Entwicklung in diesem Bereich als ergebnisoffen zu bezeichnen. Denn Schlagworte wie digitaler Wandel und / oder gesellschaftlicher Wandel spielen in diesem Zusammenhang ebenfalls eine Rolle. Seit jeher hatte die Entwicklung der Kommunikationsmittel auch eine kulturelle und ökonomische Bedeutung; Buch, Telefon, TV etc. und heute Neue Medien. Unser Umgang mit diesen neuen Kommunikationsmitteln, sowie die auch immer gearteten Veränderungen, die hieraus resultieren, ist gegenwärtig dadurch erschwert, da wir uns immer noch an Konzepten und Idealen orientieren, die in der aktuell ablaufenden digitalen Revolution keine adäquaten Handlungsmodelle bereithalten.

      Und um es noch einmal kurz und knapp auf den obigen Beitrag herunterzubrechen: Heutzutage ist es kinderleicht für irgendeinen Preis ein Produkt auf einer prominenten Einzelhandelswebsite zu listen, und das mit minimalem Aufwand. Da der Preis ein wichtiger Faktor bei den meisten Kaufentscheidungen ist, stellen Marketplaces jene Listung mit dem besten Preis auch prominent dar. Amazon platziert zum Beispiel alle Listungen eines Produktes auf der gleichen Produktdetailsite und zeigt den Amazon Kunden standardmäßig das beste Angebot (nicht zwingend Preis). Zusätzlich zu dem Preisdruck von anderen Einzelhändlern, erhöht sich nun sogar der Preisdruck innerhalb eines Einzelhändlers und beschleunigt die Preiserosion.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert