Amazon Vendor Central: Tipps für Fortgeschrittene: Ausgleichszahlungen vermeiden

Tipps und Hinweise, wie Sie als Amazon Lieferant Ausgleichszahlungen vermeiden können. Von Verpackungsproblemen bis hin zu technischen Fehlern beim Electronic Data Interchange (EDI), Amazon wird Sie als Lieferant für jede Nicht-Einhaltung von Richtlinien mit einer Ausgleichszahlung belasten – und oftmals wissen Sie gar nicht, wie diese Gebühren entstehen.

Das Gute an der ganzen Sache ist – Sie können auf jeden Fall die Anwendung von Ausgleichszahlungen vermeiden.

Als Lieferant von Amazon wissen Sie, dass Amazon dafür bekannt ist, für jede Nicht-Einhaltung von Richtlinien Ausgleichszahlungen zu erheben.

Amazon erhebt Ausgleichszahlungen für das Nicht-Einhalten von Anlieferrichtlinien, wenn Sie bspw. die sehr spezifischen Amazon Prozesse zur Bestellverwaltung und zum Versand nicht befolgen.

Im Hilfecenter Ihres Amazon Vendor Central Kontos (AVC) können Sie eine sehr detaillierte Auflistung einsehen, wie hoch die Gebühren sind, wenn Sie innerhalb der einzelnen Prozesse bestimmte Richtlinien nicht einhalten.

Bei einigen dieser Gebühren handelt es sich um einen Prozentsatz des Wertes einer Einheit, um eine Pauschalgebühr oder gelegentlich auch um eine Kombination aus Prozentsatz und Pauschalgebühr.

Wenn Sie als Lieferant mit Amazon gerade gestartet sind, haben Sie in der Regel eine Schonfrist von 60 Tagen (in Abhängigkeit von Ihrer Kategorie ggf. auch länger) und werden bei Nicht-Einhaltung einer Richtlinie gewarnt und die Ausgleichszahlung letztendlich nicht angewandt.

Sobald jedoch Ihre Schonfrist abgelaufen ist, erhalten Sie keine weiteren Warnungen über Ausgleichszahlungen.

Zu diesem Zeitpunkt müssen Ihre internen Prozesse schließlich so eingestellt sein, dass Sie alle Amazon Richtlinien erfüllen und somit aktiv Ausgleichszahlungen vermeiden.

Ausgleichszahlungen vermeiden, von Anfang an

Die Ausgleichszahlungen werden nun auf Ihrem Zahlungsavis aufgeführt. Diese Ausgleichszahlungen können schnell auf Tausende Euro auf jedem Zahlungsavis anwachsen.

Für Sie als Amazon Lieferant sollte es deshalb oberste Priorität sein, die Ausgleichszahlungen im Auge zu behalten und interne Prozesse und Abläufe dahingehend zu evaluieren, dass Ausgleichszahlungen bei Amazon gar nicht erst aufgezeichnet werden.

Dieser Hinweis ist für Sie so unglaublich wichtig, da diese Ausgleichszahlungen so groß werden können, dass Ihr Unternehmen nicht in der Lage sein könnte, gesetzte Vertriebsziele zu erreichen.

Angenommen Ihr Unternehmen hat für das vergangene Quartal ein Umsatzziel von 500 Tsd. EUR geplant.

Einige Amazon Bestellungen wurden jedoch versandt, ohne eine korrekte Routing Anfrage zu stellen und einige Kartons kamen verspätet in dem Amazon Fulfillment Center (FC) an. Dann könnten Sie ganz plötzlich um +10 Tsd. EUR unter Ihrem prognostizierten Umsatzziel liegen.

Was sind also Ausgleichszahlungen und noch viel wichtiger – wie können Sie Ausgleichszahlungen vermeiden?

5 Arten von Ausgleichszahlungen

Werfen wir gemeinsam einen Blick darauf, wie Sie sich als Amazon Lieferant bei der Bearbeitung von Ausgleichszahlungen selbst helfen können und wie Sie zukünftige Ausgleichszahlungen vermeiden können.

Am besten fangen wir mit den verschiedenen Typen bzw. Kategorien von Ausgleichszahlungen an. Wenn Sie so wollen, können die Ausgleichszahlungen bei Amazon in 5 Hauptkategorien eingeteilt werden.

Einige der folgenden Ausgleichszahlungen werden Sie in dieser Form nicht in der Aufstellung bei Amazon finden, dennoch werden wir alle eingehend besprechen.

1 Probleme mit Bestellungen

Dies ist die wohl häufigste Art Ausgleichszahlung, da sie einen großen Bereich von Richtlinien abdeckt.

Darunter fallen bspw. Verstöße gegen Richtlinien, die Anwendung finden bei Lieferfenstern, Lieferrückstand, Bestellbestätigung, Über- bzw. Unterlieferung. In diesen Bereich werden auch jene Ausgleichszahlungen erfasst, die Mängel bei der Bestellbestätigung via EDI-855 abdecken.

2 ASN-Probleme

Die Übermittlung einer Advanced Shipment Notification (ASN) ist für jede Lieferung an Amazon obligatorisch, unabhängig davon, ob Sie EDI verwenden oder nicht.

Bei dieser Ausgleichszahlung werden alle Verstöße hinsichtlich zu spät versandter ASNs oder überhaupt nicht versandter ASNs erfasst.

3 Probleme bei der Versandvorbereitung

Amazon hat sehr spezifische Anforderungen und Richtlinien für die Versandvorbereitung von Einheiten aufgestellt.

Diese Ausgleichszahlung wird u. a. aufgezeichnet, wenn bestimmte Anforderungen für Ihre Einheiten nicht erfüllt sind, wie etwa Folienbeutel (Bagging), Karton (Boxing), Umwickeln (Taping), Luftpolsterfolie (Bubble Wrap) etc.

4 Probleme mit dem Transport

Diese Ausgleichszahlungen werden bei Warenversand im Rahmen von Collect-Lieferungen aufgezeichnet und betreffen fehlende oder verspätete Routing Anfragen.

Oder bei Prepaid-Lieferung, wenn Sie bspw. nicht in der Lage waren, Ihre Produkte zum vereinbarten Liefertermin bei Amazon eintreffen zu lassen oder für Ihre Lieferung kein Liefertermin vereinbart wurde, wird eine Ausgleichszahlung aufgezeichnet.

5 Probleme beim Vereinnahmungsprozess

Unter diesem Typ Ausgleichszahlung sind alle Abweichungen von Richtlinien subsummiert, die den Empfang Ihrer Lieferungen in den Amazon FCs betreffen.

Dies sind bspw. fehlende PO-Nummer auf dem Karton, fehlender oder nicht-konformer Barcode oder nicht-konformes Verpackungsmaterial.

Eine in diesem Zusammenhang häufig auftretende Ausgleichszahlung ist dann bspw. ein nicht scanbarer Barcode, der auf der Außenseite von Kartons platziert wird.

Ursachen für einen nicht scanbaren Barcode könnten bspw. Fehler bei der Dateneingabe sein, Probleme bei EDI oder das Etikett mit dem Barcode hat sich während des Versandprozesses gelöst.

Auf jeden Fall wird das Amazon FC nicht scanbare Barcodes per Hand in seine Systeme einpflegen müssen und auf Ihrer Seite wird analog eine Ausgleichszahlung aufgezeichnet.

Ausgleichszahlungen finden

In Ihrem AVC Konto können Sie Ausgleichszahlung nachverfolgen, die bis zu einem Jahr zurückliegen.

Hierzu navigieren Sie wie folgt:

  1. Loggen Sie sich in Ihr AVC Konto ein,
  2. navigieren zu Berichte und
  3. klicken auf Operative Lieferanten-Performance und auf der Folgesite klicken Sie rechts oben Liste der Verstöße anzeigen.
  4. Auf der nun angezeigten Website finden Sie einen Filter, der es Ihnen gestattet über Zeitraum der Verstöße entsprechend historische Daten anzuzeigen.

Anfänglich empfehle ich Ihnen den Zeitraum auf die vergangenen 365 Tage einzustellen, damit Sie sich einen vollständigen Überblick bezüglich Ihrer Ausgleichszahlungen verschaffen können.

Folglich erhalten Sie ein genaueres Bild über den Zustand Ihrer operativen Abläufe.

Sie möchten ganz genau wissen, ob für Ihr Konto in einem Monat oder Quartal möglicherweise mehr Ausgleichszahlungen aufgezeichnet wurden als in einem anderen.

Demzufolge starten Sie also am besten mit einer Jahresansicht. Damit haben Sie eine Vorstellung von dem Prozentsatz an Umsatzerlös, den Sie an Ausgleichszahlungen verloren haben.

Sofern Sie diese Daten extrahieren möchten, klicken Sie auf den Link In Tabelle exportieren. Anschließend wird eine CSV Datei herunterladen, die alle angezeigten Informationen enthält.

Das kann sehr praktisch sein, wenn Sie bspw. einen detaillierten Bericht erstellen oder Ihre Ausgleichszahlungen rückverfolgen wollen.

Weiter unten gehe ich noch in allgemeinen Zügen darauf ein, wie Sie Ausgleichszahlungen widersprechen können.

Jedoch der beste Umgang mit Ausgleichszahlung ist, sie von vorherein in Gänze zu vermeiden. Darauf möchte ich im Folgenden noch etwas näher eingehen.

1 Probleme mit Bestellungen

Wie können Sie also Ausgleichszahlung vermeiden, die in Zusammenhang mit Bestellungen aufgezeichnet werden? Die häufigste Ausgleichszahlung bei Bestellungen ist Nichteinhalten des Lieferfensters.

Diese Ausgleichszahlung bedeutet, dass Ihre Lieferung nicht innerhalb des in der Bestellung angegebenen Lieferfensters in dem entsprechenden Amazon FC eingetroffen ist.

Amazon ist bekannt dafür, Lieferfenster unerwartet zu verkürzen. An dieser Stelle wäre eine gute Vorgehensweise, Ihren Vendor Manager zu kontaktieren und bessere Lieferfenster zu erbitten.

Außerdem können Sie die Möglichkeit prüfen, einen Tag festzulegen, an dem Sie Bestellung von Amazon erhalten wollen, indem Sie ein entsprechendes Ticket via Kontaktieren-Sie-Uns in Ihrem AVC Konto anlegen.

Eine weitere häufig aufgezeichnete Ausgleichszahlung bei Bestellungen ist jene für nicht korrekt bestätigte Bestellungen. Sie haben zwei Möglichkeiten, um Bestellungen zu bestätigen.

  • Einerseits können Sie Bestellung in Ihrem AVC Konto bestätigen.
  • Andererseits können Sie Bestellungen via EDI-855 bestätigen.

Beide Möglichkeiten erfordern jedoch eine Bestellbestätigung innerhalb von 24 Stunden, nachdem Amazon eine Bestellung platziert hat.

Hinweis 1: Bei Amazon zählen Wochenenden als Werktage. Behalten Sie diese Vorgaben im Hinterkopf, wenn Sie Bestellung Freitagnachmittag erhalten. Sofern Sie kein EDI verwenden, stellen Sie sicher, dass Sie Ihr AVC Konto entsprechend prüfen, um Bestellung innerhalb des 24-Stunden-Fensters zu bestätigen.

Wenn Sie EDI verwenden, das mit Ihrem Warenwirtschaftssystem verbunden ist, und dennoch diesen Typ Ausgleichszahlung sehen, dann liegt möglicherweise ein Problem bei der 855-Zuordung vor.

Hinweis 2: Wenn Sie EDI einsetzen, empfehle ich EDI-855 so zuzuordnen, dass Sie einzelne Einheiten bestätigen anstatt die Bestellung in ihrer Gesamtheit. Mit dieser Praxis vermeiden Sie dann zudem zusätzliche Ausgleichszahlungen für fehlende Einheiten.

2 ASN-Probleme

Kommen wir nun zu den Ausgleichszahlungen, die mit Bezug auf die ASN auftreten können. Auch bei diesem Typ Ausgleichszahlung spaltet sich die Herangehensweise in zwei Wege auf, abhängig davon, ob Sie EDI benutzen oder nicht.

Erstens: Wenn Sie kein EDI verwenden, dann erwartet Amazon, dass Sie manuell eine ASN über Ihr AVC Konto senden. In der Regel sollten Sie eine ASN dann senden, wenn eine Lieferung an ein Amazon FC Ihr Unternehmen verlässt.

Bildlich gesprochen fungiert Ihre ASN bei Amazon als elektronischer Lieferschein, und Ihre Lieferung kann bei Eintreffen entsprechend gescannt werden.

Wenn Sie Ihre ASN zu spät senden oder dies gar gänzlich versäumen, dann muss Amazon Ihre Lieferung ausschließlich manuell bearbeiten. Deshalb wird Amazon entsprechend eine Ausgleichszahlung aufzeichnen.

Stellen Sie demzufolge sicher, Ihre ASN rechtzeitig via AVC an Amazon zu senden.

Zweitens: Sofern Sie EDI verwenden, ist der Ablauf ein völlig anderer. Um eine Ausgleichszahlung für eine verspätete oder fehlende ASN zu vermeiden, prüfen Sie entsprechend die von Amazon zurückgemeldete 997-Bestätigung sowie Ihre 856-Mitteilung.

Anschließend wissen Sie, ob Amazon Ihre ASN korrekt empfängt. Zeichnet Amazon dennoch eine entsprechende Ausgleichszahlung für Sie auf und die 997-Bestätigung ist korrekt, dann können Sie dieser Ausgleichszahlung widersprechen.

Hierzu fügen Sie Ihrem Widerspruch einfach die 997-Bestätigung als Textdatei an. Auf den Prozessablauf Widerspruch gegen eine unrechtmäßige Ausgleichszahlung gehe ich weiter unten noch einmal in allgemeinen Zügen ein.

Eine ebenfalls häufig auftretende Ausgleichszahlung bei EDI ASN ist, wenn der Standard Alpha Carrier Code (SCAC) nicht korrekt übermittelt wird. Hier sollten Sie sicherstellen, dass Ihre EDI-Zuordnung die korrekten SCAC für Ihre Versandmethode aufweist.

Falls Sie sich unsicher sind, welcher SCAC eingetragen werden soll, besprechen Sie sich mit Ihrem EDI-Provider oder prüfen Sie die Dokumente im Ressourcenzentrum Ihres AVC Kontos.

3 Probleme mit der Versandvorbereitung

In diesem Bereich kann ich nur schwerlich allgemein praktikable Hinweise zur Vermeidung von Ausgleichszahlungen geben. Denn hier muss normalerweise der gesamte spezifische Prozessablauf in Ihrem Unternehmen analysiert werden.

Die Ausgleichszahlungen in diesem Bereich sind vielfältig. Sie decken in Abhängigkeit Ihrer spezifischen Produkte u. a. folgende Richtlinien ab Folienbeutel (Bagging), Karton (Boxing), Umwickeln (Taping) oder bspw. Luftpolsterfolie (Bubble Wrap).

Amazon hat für jede seiner auf Amazon.de angebotenen Kategorien, eindeutige Richtlinien für die Versandvorbereitung erstellt.

Daher empfehle ich Ihnen dringend, sofern nicht bereits geschehen, das Lieferantenhandbuch zu lesen, das Sie von Ihrem Vendor Manager zum Start Ihrer Geschäftsbeziehung mit Amazon erhalten haben.

Sofern die Prozessabläufe in Ihrem Unternehmen nicht mit den Amazon Richtlinien vereinbar sind, sollten Sie dennoch die finanziellen Auswirkungen kennen.

Es kann durchaus vorteilhaft sein, die finanziellen Auswirkungen auf Ihr Unternehmen zu kennen, sobald Änderungen vorgenommen wurden.

Ein Beispiel: Einer Ihrer Artikel ist bspw. nicht mit der Richtlinie Folienbeutel (Bagging) konform. Folglich sehen Sie Ausgleichszahlungen für diesen Verstoß.

Sie könnten also eine Analyse anstellen, wieviel es kosten würde Folienbeutel anzuschaffen und welche Arbeitskosten entstünden, würden Sie Ihren Artikel richtlinienkonform vorbereiten.

Anschließend vergleichen Sie, ob diese Kosten kleiner oder größer sind als die Ausgleichszahlung von Amazon.

4 Probleme mit dem Transport

Probleme, die bei diesem Typ Ausgleichszahlung auftreten, sind in der Regel recht einfach zu adressieren.

Hier geht es schlicht um die ordnungsgemäße Übermittlung von Routing Anfragen via AVC. Es kann leicht vergessen werden, dies anforderungsgemäß zu tun, da sich dieser Prozess nicht automatisieren lässt.

Außerdem sollten Sie die korrekte Anmeldung Ihrer Lieferung am Ziel-FC sicherstellen, sofern Ihre Lieferung größer ist als eine Paketlieferung. Diese Anmeldung übernimmt in der Regel Ihr Transportdienstleister in Ihrem Namen.

Sofern hier Probleme auftreten, besprechen Sie den Ablauf mit Ihrem Transportdienstleister. Gegebenenfalls nutzen einen Preferred Carrier aus dem gleichnamigen Programm bei Amazon.

5 Probleme beim Vereinnahmungsprozess

Bei Ausgleichszahlungen vom Typ Vereinnahmungsprozess, sie gehen mit der Bearbeitung Ihrer Lieferung in den Amazon FCs einher, ist es ebenfalls recht schwierig, allgemeine Hinweise zur Verbesserung zu geben.

Wenn Sie in diesem Bereich Ausgleichszahlungen sehen, dann liegt der Grund zumeist in der Art und Weise wie Einheiten verpackt und etikettiert sind. Diese Art und Weise behindert Amazon dabei, Ihre Einheiten schnell und effektiv zu verarbeiten.

In diesem Bereich finden häufig Aufzeichnungen von Ausgleichszahlungen statt, wenn Kartonetiketten nicht korrekt sind oder ganz fehlen. Grundsätzlich sollten Sie bei Kartonetiketten sicherstellen, ganz gleich auf welche Weise Sie diese drucken, dass zumindest:

(1) die PO-Nummer als Text und scanbarer Barcode, (2) die entsprechende ASN als Text und scanbarer Barcode sowie (3) Informationen über den Kartoninhalt als SSCC/NVE bei EDI oder AMZNCC ohne EDI aufgeführt sind.

Kartonetiketten können Sie direkt aus Ihrem AVC Konto drucken, sofern Sie kein EDI verwenden.

Wenn Sie EDI verwenden drucken Sie Ihre eigenen Kartonetiketten direkt aus Ihrem Warenwirtschaftssystem. In diesem Fall achten Sie auf eine korrekte Zuordnung, damit Sie mit der entsprechenden Amazon Richtlinie konform gehen.

Des Weiteren verlangt die Amazon Richtlinie, dass jede Ihrer Einheiten mit einem individuellen Barcode etikettiert ist, der entsprechend die EAN widerspiegelt.

Folglich sollten Sie sicherstellen, dass jede Ihrer Einheiten etikettiert ist und für jede Ihrer Einheiten eine individuelle EAN vorliegt.

Ein ebenfalls in diesem Zusammenhang häufig auftretendes Problem, ist die Ausgleichszahlung Falsches Verpackungsmaterial.

Um diese Ausgleichszahlung zu vermeiden, verwenden Sie als Verpackungsmaterial ausschließlich Schaumstoffplatten, Luftpolsterkissen, Luftpolsterfolie, Wellpappe oder Papierbögen.

Folglich stellen Sie sicher, dass kein loses Verpackungsmaterial wie Styroporchips, Papierschnitzel etc. eingesetzt wird. Verwenden Sie dennoch loses Verpackungsmaterial, dann findet bei Amazon entsprechend die Aufzeichnung einer Ausgleichszahlungen für Sie statt.

Unrechtmäßigen Forderungen widersprechen

Möglicherweise sind Sie mit Ausgleichszahlungen konfrontiert, von denen Sie glauben, dass sie unberechtigt sind. Für diesen Fall hält Amazon einen Prozess vor, mit dem Sie diese Ausgleichszahlungen vermeiden können, indem Sie ihnen widersprechen.

Sie sollten sich allerdings entsprechend Zeit nehmen, den Widerspruch anzulegen sowie sicherstellen, dass Dokumente vorliegen, die die Unrechtmäßigkeit einer Ausgleichszahlung lückenlos und nachweisbar belegen.

1 Belege zusammentragen

Je nach Ausgleichszahlung kann dies eine Textdatei einer EDI-Übertragung, ein Bildschirmfoto (Screenshot) einer Bestandsliste oder eine Excel-Tabelle sein.

Dies sind nur ein paar allgemeine Beispiele welche Plattformen Sie verwenden können, um nachweisbar zu belegen, dass Sie alle operativen Richtlinien entsprechend befolgt haben.

2 Navigation zu den Kategorien

Sobald Sie Ihren Beweis vorliegen haben, loggen Sie sich in Ihr AVC Konto ein und navigieren zu: Berichte > Operational Performance (Reports > Operational Performance).

Auf der folgenden Website können Sie verschiedene Kategorien wählen.

Klicken Sie entsprechend auf jene Kategorie, die der Ausgleichszahlung entspricht, der Sie widersprechen möchten.

Anschließend finden Sie im Bereich Bestellungen mit den meisten Verstößen gegen Richtlinien (Top non-compliant POs) eine Tabelle. Dort klicken Sie auf die zu widersprechenden Beträge.

3 Auswahl aus der Liste

Auf der folgenden Website sehen Sie ggf. eine Liste mit Ausgleichszahlungen.

Am linken Rand sehen Sie neben jenen Ausgleichszahlungen ein Kontrollkästchnen, denen Sie widersprechen können. Markieren Sie das Kontrollkästchen jener Ausgleichszahlung, der Sie widersprechen wollen.

Hinweis 1: Sie können mehrere Kontrollkästchen markieren, um mehreren Ausgleichszahlungen gleichzeitig zu widersprechen. Achten Sie bei dieser Vorgehensweise jedoch darauf, dass alle Ausgleichszahlungen ebendiesem Typ entsprechen.

Den Typ jeder Ausgleichszahlung können Sie der entsprechenden Spalte der angezeigten Tabelle entnehmen.

Hinweis 2: Meine Empfehlung ist jedoch, stets genau zu prüfen, ob Ihre Belege für jede einzelne Ausgleichszahlung zutreffend sind. Ist dies nicht der Fall, dann übermitteln Sie entsprechend individuelle Belege für jede einzelne Ausgleichszahlung.

Hinweis 3: Sie können einer Ausgleichszahlung innerhalb von 30 Tagen nach Erhalt der Benachrichtigung über ebendiese widersprechen. Sofern Sie feststellen, dass bei einer Ausgleichszahlung, der Sie widersprechen wollen, das Kontrollkästchen fehlt, dann hat Amazon ebendiese vermutlich bereits storniert.

Weitere Möglichkeiten für das Fehlen von Kontrollkästen sind: (1) Sie wollen einer Ausgleichszahlung widersprechen, die bereits älter als 30 Tage ist oder (2) Sie haben einer Ausgleichszahlung bereits 2-mal widersprochen und auf Ihren Widerspruch folgte 2-mal eine Ablehung.

Nachdem Sie Ihre Markierungen entsprechend gesetzt haben, scrollen Sie bis ans Ende der Website und klicken den gelben Button.

4 Belege hochladen

Nachdem Sie auf den gelben Button geklickt haben, sehen Sie auf der folgenden Website eine Vielzahl an Information, die erläutert, warum die Aufzeichnung einer Ausgleichszahlung erfolgte und welche Informationen Sie bereitstellen müssen, um der Ausgleichszahlung zu widersprechen.

Klicken Sie auf den gelben Button am Ende der Website, vorausgesetzt Sie haben alle notwendigen Informationen und Dokumente vorliegen, die die Unrechtmäßigkeit der Ausgleichszahlung belegen.

Als Grund für Ihren Widerspruch werden Sie höchstwahrscheinlich Amazon Fehler wählen. Im Kommentarfeld erläutern Sie kurz und exakt, dass Sie alle tangierten Amazon Richtlinien korrekt befolgt haben.

Hinweis: Ihr Widerspruch wird von Menschen und nicht von Maschinen bearbeitet, folglich wollen Sie sicherstellen, dass Ihr Kommentar einem entsprechenden Tonfall folgt.

Nun fügen Sie noch Ihre vorbereiteten Dokumente als Anhang an, prüfen ein letztes Mal Ihren Widerspruch und klicken auf den gelben Button, um Ihre Anfrage auf Stornierung einer Ausgleichszahlung abzuschließen.

5 Status überprüfen

Üblicherweise erhalten Sie innerhalb der folgenden 30 Tage keinerlei Informationen über den Status Ihres Widerspruchs.

Sie könnten versuchen, Ihre Angelegenheit zu beschleunigen, indem Sie Ihren Vendor Manager in Kenntnis setzten und / oder ein entsprechendes Ticket via Kontaktieren-Sie-Uns in Ihrem AVC Konto anlegen.

Dies können Sie bspw. tun, indem Sie ein Ticket mit dem Supportthema:

Operative Lieferanten-Performance (Ausgleichszahlungen) (Vendor Operational Performance (Chargebacks)) anlegen und Ankündigungen zu Ausgleichszahlungen (Chargeback Announcements) als Spezielles Problem im Dropdown-Menu wählen.

Wenn Sie Ihren Sachverhalt erläutern, erwähnen Sie gleichfalls, dass Sie die Stornierung einer Ausgleichszahlung erwarten und diesbezüglich den aktuellen Stand in Erfahrung bringen möchten.

Den Status Ihrer Widersprüche können Sie verfolgen, wenn Sie in Ihrem AVC Konto wie folgt navigieren:

Berichte > Operational Performance (Reports > Operational Performance) > Link: Liste der Verstöße anzeigen (View defect list) > auf der folgenden Website filtern Sie die Liste entsprechend Ihren Anforderungen nach bspw. nach Produktname (Product name), ASIN, UPC, EAN, Bestellnummer (PO#), Nummer der Ausgleichszahlung (Chargeback ID) etc.

Außerdem können Sie Ihre Suche eingrenzen nach: Zeitraum, Versandart, Händlercodes, Art des Verstoßes und Lieferadresse.

In diesem Bereich finden Sie dann auch eine Übersicht, welche Ihrer Widersprüche:

  1. anhängig,
  2. genehmigt oder abgelehnt sind und
  3. für welche Widersprüche Sie weitere Informationen bereitstellen müssen.

Die vollständige Bearbeitung Ihres Widerspruch kann bei Amazon bis zu 60 Werktage in Anspruch nehmen.

Behalten Sie diesen Umstand bei Ihrer Planung im Blick. Sofern die Ausgleichszahlung storniert und damit aufgehoben wurde – Gratulation!

Die Rückerstattung erfolgt dann mit Ihrem nächsten Zahlungsavis.

Zum Schluss

Amazon Vendor Central. Tipps für Fortgeschrittene: Ausgleichszahlungen vermeiden.

Für Sie als Lieferant von Amazon ist es eine äußerst frustrierende Erfahrung, verschiedenste Abzüge von Ihren Zahlungen mit dem Verweis auf Ausgleichszahlungen zu sehen.

Es kostete Sie so viel Mühe, Zeit und Anstrengung Ihre Produkte auf Amazon zu bringen und zu verkaufen.

Trotz all der Verhandlungen über Preisnachlässe, die Amazon ohnehin von Ihren Rechnungen abzieht, entstehen Ihnen zusätzliche Kosten in Form von Ausgleichszahlungen.

In Ihrem AVC Konto finden Sie eine Vielzahl an Trainingsvideos und Dokumenten, die Ihnen die korrekte Vorgehensweise beim Verpacken und Versenden Ihrer Produkte in Ihrer spezifischen Kategorie zeigen.

Oder sprechen Sie mit mir, möglicherweise kann ich Ihnen helfen und sofort neue Einblicke liefern.

Für weitere Informationen und Details zum Thema Ausgleichszahlungen vermeiden loggen Sie sich auch in Ihr AVC Konto ein. Navigieren Sie hier zum Ressourcenzentrum (Resource Center) und laden sich das Lieferantenhandbuch (Vendor Manual) herunter oder benutzen das Hilfecenter. Dort finden Sie alle Richtlinien, die Sie berücksichtigen müssen.

Was ist Ihr Tipp, wenn Sie Ausgleichszahlungen vermeiden wollen?

Seit 2014 trägt das Centrum für Digitales Handeln (CfDH) mit seinem Gründer Alexander Dominguez dazu bei, das Geschäft von Unternehmen im digitalen Umfeld einfacher zu gestalten.

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