Nicht autorisierte Amazon Seller: Hinweise zum Umgang

Wenn es um den Verkauf auf dem Amazon Marketplace geht, gilt: Je größer und erfolgreicher Ihre Marke und Ihre Produkte sind, desto wahrscheinlicher ist es, dass nicht autorisierte Amazon Seller sich an Ihre kuratierten Produktdetailsites (Product Detail Page, PDP) anhängen.

Halten Sie diese schlechten Akteure nicht im Zaum, könnten sie den Ruf Ihrer Marke zerstören. Auch könnten sie Ihre Gewinnmargen erheblich schmälern. Betroffen wären dann nicht nur Verkäufe. Negative Auswirkungen würden Sie gleichfalls bei Werbung, irrwitzigen Rabatten und sogar in der Aussetzung oder Entfernung Ihrer PDPs sehen.

Sie suchen nach Informationen zum Umgang mit nicht autorisierten Amazon Sellern? Sie wollen wissen, wie all diese Probleme mit nicht autorisierten Amazon Sellern zu lösen sind? Dann finden Sie in diesem Beitrag einige Anleitungen, die Sie unterstützen könnten. Fangen wir also gleich an.

Was ist ein nicht autorisierter Amazon Seller?

2021 gab es fast sechs Millionen Seller auf den weltweiten Amazon Marketplaces. Die Amazon Marketplaces in Nordamerika, zu denen die USA, Kanada und Mexiko gehören, bildeten mit über drei Millionen Sellern den größten Anteil.

Auf den europäischen Amazon Marketplaces tummelten sich mit knapp 1,5 Millionen ganze 24 Prozent der weltweiten Seller. Und jedes Jahr kommen weltweit knapp 800 Tsd. weitere Seller hinzu.

Bei so viel Geschäftsdruck und so vielen Sellern, die ein Stück vom Kuchen des Geschäfts als Drittanbieters abhaben wollen, sind nicht autorisierte Amazon Seller ein langfristiges Problem auf den Amazon Marketplaces.

Jeder Händler, Wiederverkäufer oder Distributor, der Produkte einer Marke ohne Erlaubnis der Marke verkauft, ist ein nicht autorisierter Amazon Seller. Dabei kann es sich um einen Seller handeln, der im Großhandel legitim Ware erwirbt und nun mit Ihrem Angebot auf Amazon konkurriert. Oder aber es handelt sich um einen Seller, der gefälschte Produkte bezieht oder herstellt und diese auf Ihrer PDP als Originalware verkauft.

Umgang mit Nicht autorisierten Amazon Sellern

Während Amazon früher ein bisschen wie der Wilde Westen war, wenn es um Einzelhandelsarbitrage, Fälschungen und Illegitimität ging, gibt es jetzt eine Reihe von Werkzeugen und Taktiken, mit denen Marken erfolgreich Ordnung ins Chaos bringen können (oder so ähnlich).

Zu Ihrer Unterstützung folgen nun 6 Tipps und Hinweise zum Umgang mit nicht autorisierten Amazon Sellern:

Treten Sie der Amazon Brand Registry bei

Die besten Werkzeuge und Methoden stammen alle aus der Brand Registry. Die Amazon Brand Registry richtet sich an Markeninhaber. Dazu müssen Sie Ihre Marke mit einer angemeldeten oder eingetragenen und aktiven Text- oder Bildmarke registrieren und eine entsprechende Zulassung von Amazon erhalten.

Nehmen Sie diese Anmeldung sofort vor, wenn Sie sich bei Seller Central oder Vendor Central anmelden und verknüpfen Sie Ihre Konten. Stellen Sie ggf. sicher, dass Sie sich mit derselben E-Mail-Adresse und denselben Informationen registrieren, die Sie für Seller Central verwendet haben.

Mit diesem Werkzeug haben Sie auf ein spezielles Team bei Amazon Zugriff. Die Unterstützung des Brand Registry Support steht Ihnen rund um die Uhr für sofortige Hilfe zur Verfügung, anders als bei den üblichen Seller Central-Tickets.

Sie können Verstöße, Verletzungen des geistigen Eigentums und ungenaue Informationen in Eigenregie melden. Und Sie können auf eine Vielzahl häufiger Probleme genauer und effizienter reagieren.

Verwenden Sie auf dem Dashboard Marken-Support den Punkt Zugriff auf Verkaufsvorteile, um ein genaues Auge darauf zu haben, wer Ihre Produkte verkauft. Wenn Sie Ihre PDPs überwachen, vermeiden Sie auf jeden Fall, nicht autorisierte Amazon Seller direkt über das Verkäuferprofil zu kontaktieren. Diese Taktik verstößt mittlerweile gegen die Amazon Richtlinien.

Sie können aber ein Test-Produkt von einem verdächtigen Verkäufer als gewöhnlicher Amazon-Kunde kaufen. Sobald das Test-Produkt geliefert ist, können Sie es eingehend prüfen. Wird das Produkt nicht ordnungsgemäß geliefert oder handelt es sich gar um eine Fälschung, reichen Sie umgehend eine Reklamation bei Amazon mit dem Nachweis des Vorfalls ein. Amazon sollte den betrügerischen Seller ggf. entfernen.

Die Amazon Brand Registry bietet auch eine Reihe von Vorteilen für den Markenaufbau. Die Inhalte einer registrierten Marke haben Vorrang vor fehlerhaften Inhalten Dritter (oder so ähnlich). Dies kann äußerst hilfreich sein, wenn ein nicht autorisierter Amazon Seller falsche Inhalte (z. B. in den Aufzählungszeichen oder dem Produkttitel) Ihrer kuratierten PDP platziert.

Verwenden Sie das Programm Transparency

Sobald Ihr Konto bei der Amazon Brand Registry eingerichtet ist, können Sie auch das Amazon Programm Transparency verwenden. Transparency ist ein Serialisierungsservice. Damit könnten Sie den Schutz Ihrer Marke auf eine neue Stufe heben. Anschließend könnten Sie sicherstellen, dass Amazon-Kunden ausschließlich authentische und autorisierte Produkte erhalten.

Mit Transparency bringen Sie an jedem Ihrer Produkte einen individuellen Code an. Gleichgültig, ob Sie FBA nutzen, den Versand in Eigenregie abwickeln oder einen Dienstleister beauftragen.

Das Schöne ist, wenn Sie lediglich mit einigen Produkten Probleme haben sollten, können Sie wählen, welche Artikel Sie anmelden möchten. Somit sparen Sie wertvolle Zeit, sofern nicht Ihr gesamter Katalog gefährdet ist.

Überwachen Sie Ihre Distribution und setzen auf Vertriebsvereinbarungen

Der beste Weg, nicht autorisierte Amazon Seller zu stoppen, besteht darin, sie von Anfang an auszuschließen.

Als Hersteller sollten Sie mit jedem einzelnen Vertriebspartner, an den Sie verkaufen, Vertriebsvereinbarungen abschließen. Dies ist wichtig, da die häufigsten Probleme bei Großhändlern auftreten, die tatsächlich autorisiert sind, Ihr Produkt zu verkaufen.

Probleme treten vermehrt bspw. dann auf, wenn ein Distributor beginnt unseriös zu agieren. So könnte Ihr Partner versuchen, Ihre Produkte billiger zu verkaufen, als Sie sie verkaufen. Oder er verkauft Ihre Produkte an einen anderen Dritten weiter.

Seien Sie konkret in den Vereinbarungen mit Ihren Distributoren. Achten Sie darauf, sie zu überwachen und sich mit ihnen in Verbindung zu setzen. Wenn Ihre Distributoren wissen, dass Sie den Vertrieb einstellen, sobald sie sich unseriös verhalten, spielen sie viel eher nach Ihren Regeln.

Es ist sehr hilfreich, sicherzustellen, dass Vereinbarungen bestehen, die die Reglungen und Vertriebsrichtlinien klar umreißen, bevor Sie sie verteilen. Seien Sie vom ersten Tag an mit einem Plan und klaren Vereinbarungen bereit.

Leiten Sie rechtliche Schritte ein

Wenn Sie über eine Vertriebsrichtlinien verfügen, Ihre Urheberrechte und Ihr geistiges Eigentum geschützt sind, können Sie rechtliche Schritte gegen Vertriebspartner einleiten, die Ihre Richtlinien und Rechte verletzen. Vielleicht möchten Sie, dass Ihr Rechtsberater eine Unterlassungserklärung erstellt, die Sie bei Bedarf an unseriöse Akteure senden können.

Versuchen Sie, Ihre Marke als eingeschränkte Marke einzutragen

Einige Marken sind so groß oder haben so sehr mit Fälschungen zu kämpfen, dass Amazon es ihnen ermöglicht, auf dem Marketplace als eingeschränkt zu gelten.

Dies bedeutet, dass bestimmte Marken, insbesondere in bestimmten Produkttypen wie etwa Babyprodukte, Spielzeug und Spiele oder Gesundheit und Beauty, einen noch größeren Schutz erhalten können. Folglich müssten Seller dann eine Genehmigung einholen, bevor sie diese Produkte verkaufen können.

Für eine durchschnittliche Marke wäre dies jedoch ein langer Weg. Daher könnte diese Taktik für kleinere Marken weit hergeholt erscheinen. Aber wenn Ihre Marke wächst, könnte dieses Prozedere eine Option sein.

Bewahren Sie die Dokumentation von Fälschungen und anderen Problemen auf. Möglicherweise könnten Sie diese Nachweise für die Einstufung Ihrer Marke bei Amazon beibringen.

Weitere Informationen zu Kategorien und Produkte, die eine Freischaltung erfordern finden Sie in Ihrem Amazon Seller Central Konto (ASC Log-In notwendig).

Nehmen Sie professionelle Unterstützung in Anspruch

Die Überwachung Ihre Marke, die Erstellung und das Einreichen von Kontaktieren-Sie-Uns-Tickets, die richtige Ansprache des Amazon Supports, der Umgang mit Fälschungen und rechtlichen Informationen, all dies bedeutet einen enormen Aufwand an Ressourcen, Zeit und Nerven.

Möglicherweise stellen Sie fest, dass nicht autorisierte Amazon Seller gefühlt unlösbare Probleme verursachen und Sie sehen sich nicht in der Lage, diese Klippen zu umschiffen. Beauftragen Sie in diesem Fall Experten mit der Verwaltung Ihres Kontos oder fordern Sie bei bestimmten Problemen Unterstützung an.

Zum Schluss

Nicht autorisierte Amazon Seller Ruinieren Ihre Marke & Marge

CfDH liefert Lösungen für eine ganze Reihe von Problemen und bietet Dienstleistungen für große und kleine Marken auf der ganzen Welt.

Mit unserem Team aus erfahrenen Amazon-Experten unterstützen wir Sie, das Beste aus Ihrer Marke und Ihrem Geschäft auf dem Amazon Marketplace herauszuholen.

Sind Sie bereit für eine Unterstützung? Nehmen Sie noch heute Kontakt zu uns auf!

Wie lautet Ihr Hinweis zum Umgang mit nicht authorisierten Amazon Sellern?

Seit 2014 trägt das Centrum für Digitales Handeln (CfDH) mit seinem Gründer Alexander Dominguez dazu bei, das Geschäft von Unternehmen im digitalen Umfeld einfacher zu gestalten.

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